An einem Abend wie jeder andere im September 1973 packte Leonard Kleinrock seinen Koffer aus. Gerade erst war er aus dem englischen Brighton, von einer Konferenz über Datentechnik und Telekommunikation, nach Los Angeles zurückgekehrt. Irgendetwas fehlte. Hatte er etwas vergessen? Es war sein Rasierer. Er musste ihn im Badezimmer des Gästehauses der Universität von Sussex liegengelassen haben. Es war kein besonders wertvoller Rasierer aber er wollte ihn zurück. Kleinrock war einen Tag früher als die restlichen Teilnehmer in die Vereinigten Staaten zurückgekommen. Als er nun seinen Rasierer vermisste, kam ihm die Idee, er könne ja jemanden, der sich noch auf der Konferenz befand bitten, den Apparat zu suchen und ihn mitzubringen.
Es gab da im Netzwerk eine praktische Software namens „resource-sharing executive“ oder kurz RSEXE.
Mit dieser Software lies sich eine Person im Netzwerk auffinden, vorausgesetzt, sie war zufällig gerade eingeloggt. Nur welcher Verrückte war um 3 Uhr morgens noch eingeloggt? Kleinrock ging an sein Terminal und tippte „where Roberts“ und tatsächlich Roberts war noch online und noch in Brighton. Zur Kontaktaufnahme nutze Kleinrock das Programm TALK, welches den Bildschirm in 2 Hälften teilte. Auf der einen Seite konnte man schreiben, auf der anderen Seite konnte man die Antwort des anderen lesen. Schon einen Tag später war Kleinrock wieder im Besitz seines Rasierers. Kleinrock war mit seiner „Rasiererrettung“ einer derjenigen die viel dazu beitrugen, dass immer mehr persönliche Nachrichten und E-Mails über das Netzwerk versandt wurden.